Bei der Physiotherapie handelt es sich um die Behandlung körperlicher Beschwerden oder das Behandeln von Funktions- oder Bewegungseinschränkungen.

Es werden je nach Indikation verschiedene Methoden angewandt, wie zum Beispiel manuelle Behandlung durch den Therapeuten wie Massage, Dehnung oder Ausübung von Druck, aber auch physikalische Reize wie Wärme, Kälte, Strahlung und Elektrizität. Ziel hierbei ist die Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit und Erreichen einer Schmerzfreiheit bzw. -reduktion.

Um bessere Ergebnisse der Therapie zu erzielen, wenden unsere Therapeuten häufig die Radiofrequenz an.

• Physiotherapie des Beckenbodens

Ein Schwerpunkt unserer Physiotherapeutin ist der Beckenboden. Ein normal funktionierender Beckenboden unterstützt die unteren Bauchorgane. Er kann bewusst aktiviert werden und sorgt somit beispielsweise für die Urin-Kontinenz. Wenn die Funktion des Beckenbodens beeinträchtigt ist, kann es zu Miktionsproblemen, Senkung der Gebärmutter, verschiedenen sexuellen Problemen und auch zu Schmerzen führen.

In vielen Fällen gibt es kein plötzliches Auftreten der Symptome, sondern es tritt eine schleichende Verschlechterung ein. Wenn es um den weiblichen Beckenboden geht, sollten wir nicht vergessen, dass Schwangerschaften sowie Geburten zusätzliche Stressfaktoren sind. Deshalb ist es nach der Geburt so wichtig, die Beckenbodenmuskulatur aktiv zu stärken.

Viele Frauen können ihren Beckenboden nicht aktivieren, da sie diesen Teil ihres Körpers seit Jahren vernachlässigt haben und damit den Bezug dazu verloren haben. Oft finden wir im Bericht einer gynäkologischen Untersuchung die Nebendiagnose „Leichte Harnstressinkontinenz“ oder „schwacher Beckenboden“. In diesen Fällen ist die Physiotherapie des Beckenbodens die richtige Behandlung.

Für die Behandlung werden verschiedene Ansatzpunkte in der Therapie gewählt, wie zum Beispiel das Üben der Beckenboden-Selbstwahrnehmung, verschiedene stärkende Muskelübungen, Korrektur der Haltung und Atemtechniken. Verschiedene Geräte können bei der Behandlung zum Einsatz kommen.

• Vorbereitung des Beckenbodens und Damms für die Geburt

Dabei geht es zum einen um die Beurteilung des Beckenbodens und der Bauchwand durch den Therapeuten, zum andern darum, dass die Patientin lernt, die Funktion des Beckenbodens und der Bauchwand besser zu verstehen und zu kontrollieren. Die geburtsvorbereitende Damm-Massage wird der Patienten und (falls gewünscht) ihrem Partner erklärt und gezeigt. Diese Massnahmen dienen dazu, den Körper auf die Geburt vorzubereiten.

• Rückbildung nach der Geburt (Bauchwand und Beckenboden)

Die physiotherapeutische Rückbildung nach Geburt beinhaltet die Untersuchung und Behandlung des Beckenbodens und der Bauchwand. Eine Schwangerschaft bedeutet ja nicht nur eine Belastung für den Beckenboden sondern auch für die Muskulatur der Bauchwand. Viele Frauen haben nach der Geburt eine sogenannte Rektusdiastase (d.h. ein Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln), die nach einer Geburt möglichst frühzeitig behandelt werden sollte, um funktionelle Einschränkungen der Bauchwand in der Zukunft zu verhindern.

• Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist eine Therapieform, die der mechanischen Entstauung des Gewebes dient. Viele Patienten leiden beispielsweise unter sogenannten „schweren Beinen“, was oft an einem Ödem, also einer Flüssigkeitsansammlung, im Gewebe der Beine liegt. Ödeme können aber auch am Körperstamm, oder – vor allem in der Schwangerschaft – im Becken entstehen. Die Lymphdrainage fördert den Abfluss des Ödems und schafft Linderung der Beschwerden.

• Behandlung von Vaginismus und Anismus

Beim Vaginismus, auch „Scheidenkrampf“ genannt, handelt es sich um eine unwillkürliche Verkrampfung oder Verspannung des Beckenbodens und der Muskulatur des äusseren Scheidendrittels wodurch der Scheideneingang eng oder wie verschlossen erscheint. Der Versuch etwas in die Scheide einzuführen (wie z.B. ein Tampon, aber auch der Versuch Geschlechtsverkehr durchzuführen) oder eine gynäkologische Untersuchung werden dabei als sehr schmerzhaft empfunden oder sind gar unmöglich.

Der Anismus ist das Korrelat zum Vaginismus am After, wo es durch unwillkürliche Anspannung der Rektalmuskulatur zu Problemen bei der Stuhlentleerung kommen kann.

Die Physiotherapie wird hier in vielen Fällen durch Psychotherapie ergänzt. Physiotherapeut und Psychotherapeut arbeiten hier eng zusammen.

• Behandlung von Narben nach einer Operation

Nach einem chirurgischen Eingriff ist die postoperative Narbenbehandlung wichtig. Ziel ist es hierbei, ein kosmetisch gutes Ergebnis zu erreichen und eine funktionelle Einschränkung durch die Narbe zu verhindern. Durch verschiedene Formen der Physiotherapie, wie z.B. Radiofrequenzbehandlung, Saugglocke, Massage, aber auch Auftragen von Lotionen und Ölen sollen spätere Komplikationen verhindert werden. So kann durch den frühzeitigen Beginn der Behandlung eine gedehnte Narbe, eine atrophe Narbe (also eine zusammengezogene Narbe) oder gar eine Verklebung der Narbe, die das freie Gleiten der Haut über dem darunterliegendem Gewebe verhindert, vermieden werden.

• Radiofrequenztherapie - Capenergy

Die Radiofrequenztherapie wird vor allem in der Physiotherapie vielseitig eingesetzt. Hierbei wird durch das Gerät ein hchfrequenter Stromfluss erzeugt, der bis in die tiefen Schichten des Gewebes eindringen kann und damit zu einer kontrollierten Erhitzung des Gewebes führt (Hyperthermie). Dies kann zur Behandlung von Narben, zur Linderung chronischer Schmerzprozesse, Verbesserung der Durchblutung einzelner Muskeln, etc. genutzt werden.

Der Einsatz der Radiofrequenztherapie beschleunigt den Prozess der Regeneration und macht dadurch die einzelnen Behandlungen effektiver. Typische Indikationen für eine solche Therapie wären: Harninkontinenz, Gebärmuttersenkung, vulväre Hautprobleme (wie Trockenheit), chronischer Unterbauchschmerz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln und generell die Rückbildung nach einer Geburt.

Die Radiofrequenztherapie kann eine Lymphdrainage wirkungsvoll unterstützen.

Sie wird aber auch im Wellness-Bereich zur Behandlung der Gesichtshaut erfolgreich eingesetzt. Hier kommt es durch die oben genannten Mechanismen, wie zum Beispiel durch die verbesserte Durchblutung des Gewebes und damit durch bessere Sauerstoffversorgung zu einem feineren Hautbild, Straffung der Haut und Minderung von Falten. In der Schwangerschaft ist die Radiofrequenz-Therapie allerdings nicht zugelassen.